Anlagen Bewerbung – Muster 565

Anlagen Bewerbung – Muster 565

Wer die Wahl hat, hat die Qual. Am liebsten möchte man der Bewerbung alle Unterlagen als Anlage beifügen. Das geht aber nicht. Was tun? Hier unsere Tipps.
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Bei der Zusammenstellung Ihrer Bewerbungsmappe werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass Sie über unzählige Zeugnisse, Zertifikate und Bescheinigungen verfügen. Das beginnt beim Schulabgangszeugnis, geht über den Gesellenbrief oder Abschlussdokumente für das Studium. Sie haben Praktika absolviert, Weiter- und Fortbildungen gemacht und vielleicht verschiedene Referenzen und anderweitige Bescheinigungen und Tätigkeitsnachweise. Wohin mit diesen ganzen Dokumenten in der Stellenbewerbung? Welche sind wichtig und was kann man außen vor lassen? Wir erklären Ihnen die Vorgehensweise und auf was Sie achten müssen!

Anlagen in der Stellenbewerbung erfassen

Man könnte jetzt auf die Idee kommen, einfach alle Unterlagen einzuscannen und an die Initiativbewerbung anzuhängen. Solch eine Idee sollten Sie nicht umsetzen! Das Erfassen der Unterlagen als Scan macht Sinn, denn so haben Sie immer alles griffbereit, wenn Sie es benötigen. (Das kann nicht nur für Stellenbewerbungen interessant sein, sondern auch als Nachweis für das Arbeitsamt.)

Für die Stellenbewerbung nutzen Sie aber bitte nur wenige Dokumente, die für den jeweiligen Arbeitgeber wichtig sind. Diese Anlagen können Sie zur Übersichtlichkeit auflisten – der richtige Platz dafür kann auf dem Deckblatt sein, Sie können die Anlagen unten auf dem Bewerbungsanschreiben erfassen oder Sie erstellen ein gesondertes Anlagenverzeichnis. Dafür gibt es keine allgemein gültige Regel – die Form muss zur Bewerbung passen.

Wenn Sie zum Beispiel karrieremäßig schon recht weit oben auf der Leiter angekommen sind, wird niemanden Ihr Abiturzeugnis interessieren. Anders beim Schulabgänger: Hier das das Abgangszeugnis (bzw. die letzten zwei bis drei Zeugnisse) oberste Priorität. Praktikumsbescheinigungen haben bei Berufseinsteigern einen ganz anderen Stellenwert als bei berufserfahrenen Bewerbern.

Unser Tipp: Erfassen Sie zunächst all Ihre Dokumente, die für eine Bewerbung relevant sein können, auf Ihrem Computer und erstellen darüber ein Verzeichnis. Daran anschließend können Sie immer selektieren, was gerade für Ihren Zweck wichtig ist. Wer diese Dokumentation immer auf dem Laufenden hält, erspart sich viel Arbeit und Zeit.

Wenn Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit der Post versenden, schicken Sie bitte keine Originale von Arbeits-/Schulzeugnissen und anderen Anlagen mit.

Welche Dokumente will ein Arbeitgeber sehen?

In der Regel wird man der Bewerbung die letzten zwei bis drei qualifizierten Arbeitszeugnisse beilegen. Hat man viele Arbeits-/Schulzeugnisse, kann man außerdem eine Zeugnisübersicht erstellen – so kann der Arbeitgeber bei Bedarf weitere Unterlagen anfordern. In solch einer Zeugnisübersicht können Kurzzitate aus den Zeugnissen erfasst werden, das erhöht den Informationsgehalt und kann die Qualifikation unterstreichen.

Zeugnisse und Zertifikate gelten als Nachweis der Tätigkeit und der Befähigung des Mitarbeiters. Deshalb sollten Sie zeitlich mit den Angaben im Lebenslauf genau übereinstimmen und Ihre Angaben über Befähigungen und Kenntnisse unterstreichen.

Auslandsaufenthalte und Ehrenamt

In vielen Bewerbungen findet man Zeiten für Auslandsaufenthalte und ehrenamtliche Tätigkeiten. Nicht lebenswichtig, aber durchaus sinnvoll ist es auch für diese Fälle, wenn man einen Nachweis hat. Für ein Ehrenamt wird man immer gern eine Bestätigung erhalten und bei Bescheinigungen für Ausbildung und Arbeit im Ausland sollten Sie davon eine beglaubigte Übersetzung bereithalten.

Weitere mögliche Anlagen

Manchmal wird gleich bei der Stellenausschreibung eine Arbeitsprobe angefordert. Das passiert oft im kreativen Bereich. Manchmal möchte man selbst eine Arbeitsprobe präsentieren. Hieraus kann eine weitere mögliche Anlage der Bewerbungsunterlagen entstehen.

Sie stehen noch in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis und sind lediglich auf der Suche nach einem neuen Job? In diesem Fall möchte man den derzeitigen Arbeitgeber nicht um ein Zwischenzeugnis bitten. Um dem potentiellen neuen Arbeitgeber Informationen zu bieten, kann man eine eigene Tätigkeitsbeschreibung anfertigen. Diese muss natürlich realitätsgetreu sein, damit es keine Differenzen zum späteren Arbeitszeugnis gibt.

Wie wäre es mit einem Kompetenzprofil? In solch einem Kurzprofil können Sie alle erdenklichen Hard- und Softskills erfassen, Sie können den Stand Ihrer IT-Kenntnisse dokumentieren oder Ihre Projekte auflisten.

Anordnung der Anlagen

Gestalten Sie die Reihenfolge der Anlagen (oder Ihr Anlagenverzeichnis) so, dass die diese mit dem Ablauf im Lebenslauf übereinstimmen. Kein Personaler will und kann sich durch Berge von Unterlagen kämpfen.

Mögliche Anlagen

Wie Sie sehen, gibt es viele Möglichkeiten, Ihre Bewerbung aufzuwerten und dem Unternehmen die Entscheidung zu erleichtern. Wie handhabt man nun die Anlagen am besten, um die Bewerbungsunterlagen nicht zu überfrachten?

In eine Bewerbung gehören immer:

  • Das Anschreiben – es soll nicht die Angaben aus dem Lebenslauf wiederholen, interessant sein und den möglichen Arbeitgeber neugierig machen.
  • Der Lebenslauf – er wird meist tabellarisch gestaltet und chronologisch angeordnet, Ausbildung und Tätigkeiten werden in verschiedenen Bereichen erfasst.
  • Zeugnisse – hier werden die letzten 2 – 3 Zeugnisse beigefügt.

Optional sind

  • Das Deckblatt – es kann die Bewerbung optisch aufwerten und zusätzlichen Informationsgehalt bieten.
  • Das Anlagenverzeichnis – hier sieht der Personaler, welche Dokumente er in der Bewerbung finden wird.
  • Das Qualifikationsprofil – darin sind detaillierte und dennoch komprimierte Angaben zum Bewerber/ zur Bewerberin bzw. der Tätigkeit zu finden.
  • Die Zeugnisübersicht – sie enthält eine Auflistung aller Zeugnisse/Bescheinigungen aus den im Lebenslauf gemachten Angaben mit Zeitraum, ausstellender Firma/Schule, Tätigkeit und evtl. weitere Details.
  • Sonstiges: Bescheinigungen über Ehrenamt, Auslandszeugnisse, Arbeitsproben, Referenzen, eigene Tätigkeitsbeschreibung.

Unsere Tipps:

  • Erstellen Sie sich eine Checkliste zu den Bestandteilen Ihrer Bewerbung.
  • Die Anlagen, die mit der Bewerbung versendet werden, fasst man als pdf-Datei zusammen, wobei die Dateigröße des Anhangs 3 mb nicht überschreiten sollte.
  • Nutzen Sie unsere Muster und Vorlagen, um die Teile Ihrer Initiativbewerbung zu gestalten und zu formulieren.