In vielen Stellenausschreibungen findet man unter den am höchsten angesiedelten Anforderungen, dass eine hohe Kommunikationsfähigkeit erwünscht ist.
Was genau ist Kommunikation? Ist damit gemeint, dass man den Arbeitstag mit einem Schwätzchen hier und einem Pläuschchen dort verbringen sollte und sich mehr in der Teeküche als am Arbeitsplatz aufhalten? Sicher nicht, denn das ist zwar auch eine Form der Kommunikation und in geringem Maß auch durchaus dem Arbeitsklima und der eigenen Gesundheit zuträglich. Aber im Job sollten solche Gespräche auf die Pause und kleine Auszeiten beschränkt bleiben.
Kommunikation am Arbeitsplatz
Die allgemeine Definition für Kommunikation besagt, dass es sich hierbei um den Austausch von Daten und Informationen handelt. „ Austausch“, das ist schon die erste wichtige Information in diesem Zusammenhang. Miteinander zu kommunizieren bedeutet also, dass man miteinander redet (oder auch schreibt) und nicht einseitige Vorträge gehalten werden.
Bei Informationen muss es ähnlich sein: Man bekommt zum Beispiel eine Einweisung für eine neue Aufgabe. Hier ist es nicht sinnvoll, diese Angaben einfach nur aufzunehmen und abzuspeichern. Es muss signalisiert werden, dass man alles verstanden hat und es müssen von beiden Seiten Fragen gestellt und beantwortet werden. („Haben Sie alles verstanden?“…“Ich wüsste gern noch, ob…….“)
Wie verständigt man sich miteinander?
Selbstverständlich wird das gesprochene oder geschriebene Wort an oberster Stelle stehen, wenn man miteinander arbeitet. Es gibt aber noch mehr Komponenten, die das gegenseitige Verhältnis ausmachen.
Körperhaltung und Mimik:
In einer Studie wurde untersucht, wie sich Mimik und Verhalten eines Kellners auf sein Trinkgeld ausgewirkt haben. Was meinen Sie, wer mehr Trinkgeld bekommen hat? Der Mitarbeiter, der mürrisch und lustlos war, die Miene nicht verzog und dessen Ton genervt wirkte oder der Kellner, der freundlich und zuvorkommend auf die Gäste zuging, ihnen in die Augen sah und lächelte? Das ist schon fast selbsterklärend, oder? Was in dieser Situation gilt, sollte nicht nur im Job selbstverständlich sein. Wer seine schlechte Laune an Kollegen auslässt, mürrisch den Tag durchlebt und kein nettes Wort für andere übrig hat, wird es schwer haben.
Wussten Sie schon, dass Menschen, die freundlich und nett sind, länger leben, seltener krank werden und besser schlafen? Das bedeutet natürlich im Umkehrschluss nicht, dass man ein Dauerlächeln aufsetzt oder sich alles gefallen lässt.
Sie können den groben Inhalt mancher Gespräche erkennen ohne zuzuhören. Ein Beispiel: Ihr Chef und ein Kollege von Ihnen stehen sich gegenüber. Sie können die beiden beobachten, aber nichts hören. Der Chef hat die Arme verschränkt, macht ein böses Gesicht, wippt mit einem Fuß auf und ab und redet. Ihr Kollege lässt Schultern und Arme hängen, der Kopf ist gesenkt und er schweigt. Wird das ein netter Smalltalk sein? Auch hier muss man nichts erklären?!
Immerwährende Kommunikation
Ob Sie es wollen, oder nicht: Sie kommunizieren immer mit anderen. Ein netter (oder böser) Blick, eine Geste (wie das Verschränken der Arme), auf jemanden zugehen oder weglaufen – all das ist Kommunikation. Sie sind ständig mit anderen in Kontakt. Bewusst oder unbewusst – also nutzen Sie diese Chance zu Ihrem Besten!
Verbale Kommunikation
Zumindest im Job sollte man bei der mündlichen Verständigung professionell bleiben. Sachliche Argumente sind wichtig, ebenso ein angemessener Ton und Respekt. Achten Sie darauf, was der andere sagt und vor allem – hören Sie zu! Viele Probleme entstehen erst dadurch, dass nicht richtig zugehört wird und/oder das Gehörte falsch abgespeichert wird. Deshalb kann man ruhig hinterfragen, wenn man etwas nicht verstanden hat! Daraus darf man aber wiederum nicht ableiten, dass man sich nichts merken muss und immer wieder das Gleiche fragen kann. Das ist weder im Beruf noch im Privatleben förderlich.
Kommunikationsfähigkeit im Beruf
Kommen wir zur Stellenausschreibung zurück. Sie würden sich erst gar nicht bewerben, wenn bei Ihrer Jobsuche als Anforderung irgendetwas mit Kommunikationsfähigkeit zu lesen ist? Warum nicht? Das bedeutet doch nicht automatisch, dass Sie in einem Hörsaal vor Hunderten von Studenten einen Vortrag halten sollen. Es reicht den Unternehmen meist schon, wenn Sie sich ausdrücken und mit anderen verständigen können. Wenn Sie freundlich und verbindlich sind. Wenn Sie erkennen können, was Ihr Gegenüber von Ihnen will und das auch umsetzen. Wenn Sie auf das, was andere sagen, reagieren.
All das spielt auch in die Sozialkompetenz ein, die in fast jeder Stellenbeschreibung von Unternehmen und Initiativbewerbung zu lesen ist: Teamfähigkeit.
Selbstreflektion – wichtig und nützlich
Es ist leicht zu sagen, dass andere etwas falsch machen, dass das Leben ungerecht ist und dass man selbst für alles, was passiert, nichts kann. Viel sinnvoller ist es, wenn man einmal bei sich selbst schaut, was genau schief laufen könnte. Warum hat man Probleme, auf andere zuzugehen und zu anderen nett zu sein? Gibt es Probleme und Situationen, die sich mit unterschiedlichen Menschen wie eine Endlosschleife wiederholen? Kümmert man sich gut um sich selbst oder erwartet man, dass diese Aufgabe überwiegend von anderen übernommen wird?
Die gute Nachricht an dieser Stelle: Kommunikationsfähigkeit lässt sich erlernen und trainieren. Jeden Tag und überall – Sie werden schnell bemerken, dass sich das im Job oder bei der Jobsuche positiv auswirken wird!
Sie brauchen Hilfe bei der Jobsuche? Wenden Sie sich gern an uns und übersenden uns Ihre Initiativbewerbung. Vorlagen und Muster stellen wir Ihnen auf unserer Homepage zur Verfügung.