Für viele Menschen ist es erstrebenswert im öffentlichen Dienst zu arbeiten. Wussten Sie, dass dort derzeit 170.000 Stellen zu besetzen sind?

Der Beamtenbund teilt mit, dass allein in Städten und Gemeinden 120.000 Erzieherinnen und Erzieher bundesweit fehlen, aber auch bei Feuerwehren, in den Jobcentern und den Jugendämtern sind nicht ausreichend Kräfte vorhanden. Finanzämter und Polizei sollen ebenfalls betroffen sein.
Fachkräfte wie Ingenieure, Informatiker und Techniker (Bundeswehr) und Ärzte (Gesundheitsämter) werden dringend benötigt.

Warum das so ist? Erklärungen werden gesucht.

Für junge Menschen ist die Arbeit im öffentlichen Dienst finanziell anscheinend nicht attraktiv genug. Und der öffentliche Dienst als Arbeitgeber kann Gehälter nicht „einfach mal so“ anpassen und die Bezahlung anheben, wie es vielfach in der freien Wirtschaft möglich ist.
Eine weitere Rolle spielt, dass offene Stellen nicht dauerhaft besetzt werden, sondern bis zu 80 Prozent der Einsteiger lediglich  Zeitverträge erhalten. Hinzu kommt der permanente Stellenabbau der letzten Jahre.

Geschätzt wird weiterhin, dass die derzeitige personelle Lücke sich in den kommenden Jahren auf bis zu 700.000 unbesetzte Stellen steigern wird, denn viele Beamte gehen aus Altersgründen in Pension. (Jeder dritte Beschäftige im öffentlichen Dienst ist zwischen 50 und 60 Jahre alt und in den kommenden 15 Jahren wird dort mit dem Ausscheiden von rund 1.5 Millionen Mitarbeitern gerechnet).

„Es brennt. Wir brauchen eine Personaloffensive, um junge Menschen für den öffentlichen Dienst zu begeistern“, dazu ruft  dbb Chef Dauderstädt in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom 17. November 2014 auf.

Was sich jetzt nach einer nicht wirklich spektakulären Meldung anhört, kann zumindest langfristig Auswirkungen für unser aller Leben haben. Die Kita-Versorgung wird unter dem Stellenmangel leiden, rund 20.000 Lehrer fehlen, wie ist es da um die Bildung unseres Nachwuchses bestellt?
Bundeswehr, Polizei und Feuerwehr können offene Stellen nicht besetzen, was bedeutet, dass entweder die vorhandenen Kräfte überlastet werden oder aber es einen Mangel in der öffentlichen Sicherheit geben könnte.

An Schulen läuft derzeit eine Nachwuchskampagne unter dem Motto „Die Unverzichtbaren“.

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