Im Bundeskanzleramt fand der 7. Integrationsgipfel mit Vertretern aus verschiedenen Ministerien, aus Unternehmen, aus Gewerkschaften und Migranten statt. Einer der Beschlüsse beinhaltet die „Assistierte Ausbildung“.

Das große Thema war es, die Möglichkeiten auszuloten, wie man die Ausbildungschancen von Jugendlichen aus Auswandererfamilien verbessern kann. Rund 16 Millionen Menschen in Deutschland haben Migrationshintergrund, das ist ca. ein Fünftel der Gesamtbevölkerung. Gemäß einer aktuellen Studie müssen Bewerber mit ausländischem Namen mehr Bewerbungen abschicken, als deutsche Bewerber. Deshalb setzten sich die Türkische Gemeinde in Deutschland und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes auf dem 7. Integrationsgipfel dafür ein, anonymisierte Bewerbungsverfahren einzuführen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht dies nicht als das richtige Mittel , sondern forderte dazu auf, dass die Arbeitgeber umdenken müssen.
Ebenso regte sie dazu an, Potentiale von Einwanderern mehr zu nutzen. Dafür seien gute Deutschkenntnisse unabdingbar und dies setzt eine gewisse Eigeninitiative voraus, fasste sie zusammen.

Aus Kreisen der Wirtschaft wurde gefordert, dass eine laufende Ausbildung (sei es schulisch oder betrieblich) Grund sein müsse, eine drohende Abschiebung auszusetzen. Derzeit erreichen 30,5 Prozent ausländischer junger Menschen keinen Berufsabschluss, das ist dreimal so viel wie bei Jugendlichen mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Beschlossen wurde auf dem 7. Integrationsgipfel eine „assistierte Ausbildung“, das bedeutet, dass es künftig 10.000 Lehrstellen mit individueller Betreuung geben soll. Dieses Ausbildungsmodell gibt es schon, dabei verläuft die Ausbildung im Prinzip wie gewohnt. Der Unterschied ist, dass es durch einen Träger Unterstützungsangebote für beide Seiten gibt, so können Arbeitgeber und Auszubildender individuell nach Bedarf beraten werden und damit soll eine erfolgreiche Ausbildung wahrscheinlicher werden.

Übrigens: 465.000 Zuwanderer kamen in diesem Jahr nach Deutschland, damit ist Deutschland nach den USA das zweitbeliebteste Einwanderungsland. Man darf nicht vergessen, dass viele Menschen, die einwandern, Lücken bei Firmen schließen, die zum Teil nicht oder nur schwer besetzt werden können. Dabei muss man nur einmal an den Fachkräftemangel denken, der Unternehmen arge wirtschaftliche Probleme bereiten kann. In manchen Firmen können aufgrund fehlender Spezialisten keine Aufträge angenommen werden und der Unternehmenserfolg stagniert oder geht zurück. Hinzu kommt ein weiteres Problem: Viele junge Menschen wollen keine Ausbildung mehr machen, sondern studieren. Schon jetzt sind Azubis in einigen Branchen Mangelware und werden händerringend gesucht.