Tag für Tag kommen derzeit Tausende Flüchtlinge in unser Land. Sie wollen in Sicherheit hier ein neues Leben aufbauen und dazu gehört es zweifellos, eine Beschäftigung zu finden. Das allerdings ist nicht leicht und meist sehr zeitaufwändig, manchmal sogar scheinbar ausweglos.
Allein das Aufnehmen der Personalien ist in der jetzigen Situation ein enormer Arbeits- und Zeitaufwand und gestaltet sich oftmals sehr schwierig, da sich im Schnitt nur jeder fünfte Flüchtling mit ein wenig deutsch oder englisch verständigen kann. Dolmetscher müssen einspringen, damit diese erste Hürde überwunden werden kann.
Die Bearbeitung der Asylanträge wird lange Zeit dauern – zusätzliche Mitarbeiter sollen dafür beschäftigt werden. Aufenthaltsstatus und Qualifikation müssen geklärt werden.
Für die Menschen, die einwandern, ist oberste Priorität, die deutsche Sprache zu erlernen, um arbeiten zu können. Viele der Menschen, die im Moment einreisen, sind zwar hoch qualifiziert, können sich aber nicht einmal im Alltag verständigen, geschweige denn einen Beruf ausüben.
Um Asyl zu beantragen, müssen Emigranten zuerst in eine Erstaufnahmestelle, um dort ihre Personalien aufnehmen zu lassen. Die Personalien werden mit verschiedenen Registrierungsstellen abgeglichen, es werden Passfotos gemacht und Fingerabdrücke bei Personen über 14 Jahren genommen. Die Fingerabdrücke werden europaweit abgeglichen. Nach Stellung des Asylantrages wird eine Aufenthaltsgestattung erteilt, die in einigen Bundesländern nur für einen bestimmten Raum gilt.
Später erfolgt eine Anhörung des Asylsuchenden, es werden alle relevanten Informationen ausgewertet und erst danach ergeht eine Entscheidung.
Basis-Kurse für Deutsch dauern zwischen 300 und 600 Stunden und um geschätzten bis zu 800.000 Menschen unsere Sprache beizubringen, fehlen Räumlichkeiten, Plätze und Lehrkräfte. Viele Helfer bemühen sich ehrenamtlich um die Vermittlung der dringend notwendigen Sprachkenntnisse.
Ebenfalls aufgestockt wurde die Anzahl der Mitarbeiter in vielen Arbeitsämtern, es werden Scouts in die Erstaufnahmestellen entsendet, um möglichst frühzeitig Qualifikationen und Ausbildung derjenigen Asylbewerber abzuklären, die auch eine reelle Chance haben, in ihrem Einreiseland bleiben zu können. „Early Intervention“ wurde dieses Projekt benannt, das deutschlandweit an neun Standorten durchgeführt wird.
Integrationskurse dürfen allerdings erst frühestens nach einer Aufenthaltsdauer von mehr als drei Monaten besucht werden. Solch ein Integrationskurs umfasst 600-900 Unterrichtsstunden und einen 60-stündigen Orientierungskurs über Deutschland.
Derzeit wird darüber diskutiert, Asylbewerbern ein Arbeitsrecht ab dem ersten Tag des Asylverfahrens einzuräumen.
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