Zwei Schlagworte im Zusammenhang mit dem Arbeitsmarkt in Deutschland tauchen mit steter Regelmäßigkeit auf:
„Demografischer Wandel“ und „Fachkräftemangel“.
Vom Bundesarbeitsministerium wurde eine Studie in Auftrag gegeben: „Arbeitsmarktprognose 2030“ – „Die Bedeutung der Zuwanderung für Beschäftigung und Wachstum“, in der die beiden vorgenannten Punkte durchaus ihren Platz finden.
Die Ergebnisse wurden nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Eines der Fazits ist, dass in Gesundheitsberufen, im Bereich von Manageraufgaben und leitenden Angestellten sowie bei Ingenieuren und Naturwissenschaftlern bis zum Jahr 2030 Fachkräftelücken erwartet werden.
Dennoch sei die Prognose besser, als noch 2012 in der ersten Arbeitsmarktprognose erwartet worden war, resümiert Arbeitsministerin Nahles. Aufgrund weiterer Stellungnahmen zu dem Bericht gibt es mehrere Lösungsansätze. Neben der Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften nach Deutschland müsse auch das inländische Potential genutzt werden, heißt es. Darunter seien überwiegend Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte, Frauen und ältere Arbeitskräfte zu verstehen. Die Prognose wurde in verschiedenen Varianten erstellt, sowohl in einer „Basisvariante“ als auch in einer „Variante mit hoher Zuwanderung“. Aus der Prognose für den deutschen Arbeitsmarkt geht unter anderem hervor, dass
- die derzeitige Zuwanderungsquote den Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwar verbessern, aber nicht aufhalten konnte.
- damit gerechnet wird, dass die Erwerbsquote bei den Frauen steigen wird.
- sich die Erwerbsquote für Personen im Alter von 60 bis 74 Jahren deutlich erhöhen wird.
In der Basisvariante wird der demografische Wandel besonders auffällig verdeutlicht. Während bis zum Jahr 2030 die Zahl der unter 60jährigen Erwerbspersonen um 4,2 Millionen sinken wird, erhöht sich der Anteil der über 60jährigen in der Erwerbsquote um 3 Millionen.
Hinzu kommt, dass die Zahl der geborenen Kinder in Deutschland nach wie vor zu gering ist, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten.
Zur Verbesserung der Zahlen aus der Prognose werden verschiedene Lösungsansätze präsentiert. Neben einer höheren Zuwanderungsrate liegt Potential in einer höheren Erwerbstätigkeit bei Frauen und älteren Personen. Hierzu sind Politiker und Arbeitgeber gefragt, denn die Möglichkeiten, Familie und Beruf zu vereinbaren, müssen deutlich verbessert werden und es muss attraktivere Gestaltungen geben, um das Arbeitsleben freiwillig zu verlängern.
Davon unabhängig muss ein weiterer Schwerpunkt natürlich auf Qualifikation und Bildung liegen – auch oder gerade im Erwachsenenalter.
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