Wie wirkt sich die derzeit hohe Anzahl der Flüchtlinge auf den Arbeitsmarkt aus? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen sagen, dass viele junge Menschen, die gut qualifiziert sind, bei uns dafür sorgen können, dass einem Fachkräftemangel vorgebeugt wird. Andere sind der Auffassung, dass es durch mehr Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wieder weniger Stellen geben wird. Das erste vorrangige Problem ist eine gute und umfassende Integration, da sind sich fast alle einige. Mit diesem Thema hat sich eine Studie beschäftigt.
Aus einer vom IAB (Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) veröffentlichten Studie geht hervor, dass im Zeitraum von Januar bis Oktober 2015 rund 758.000 Flüchtlinge in Deutschland eingereist sind. Diese Angabe beruht auf den Zahlen der EASY-Datenbank.
In der vorgenannten Studie wird untersucht, welchen Effekt diese Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt hat bzw. haben wird.
Angenommen wird hierzu die Einwanderung von 1 Million Menschen in diesem und im kommenden Jahr. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass fast die Hälfte dieser Personen wieder ausreisen wird.
Berücksichtigt wurde außerdem, dass ein Asylantrag im Durchschnitt eine Verlaufsdauer von fünf Monaten hat und dass ein Zuzug von Familienangehörigen der anerkannten Asylanten erfolgen wird.
Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wird von einer „Potenzialerwerbsquote“ (das sind die Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen) von 85 Prozent bei den Männern und 25 Prozent bei den Frauen ausgegangen.
Den Berechnungen des IAB zufolge wird durch die Zuwanderung das Erwerbstätigenpotential in diesem Jahr um 50.000 Personen steigen und im nächsten Jahr um rund 380.000 Personen im Mittelwert. Die Tendenz bleibt in den Folgejahren steigend.
Bedingt dadurch, dass viele Flüchtlinge sehr jung sind, könnte so der demografische Wandel in Deutschland kurzfristig aufgefangen werden und die Zahl der Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wird sich erhöhen. Ende 2018 könnte sich somit die Zahl der Personen, die erwerbstätig sein könnten, auf 640.000 erhöhen.
Voraussetzung für diese Thesen ist natürlich eine ausreichende Integration auf dem Arbeitsmarkt.
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