Der Einstieg ins Bewerbungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, nun kommt die eigentliche „Fragestunde“.

Es gibt vieles, auf das Sie sich vorbereiten können. Meistens werden Ihnen im Bewerbungsgespräch Fragen gestellt werden, auf die Sie nicht einfach mit „ja“ oder „nein“ antworten können und sollten.
Denn das Gespräch dient zum ersten gegenseitigen Kennenlernen.

Deshalb sollten auch Sie Fragen vorbereiten und stellen. Hier einige Beispiele:

Frage: „Was sind Ihre Stärken?
Die beliebtesten und damit auch langweiligsten Antworten darauf sind „Motiviert“ – „Teamfähig“  und „Zuverlässig“.
Machen Sie sich im Vorfeld bereits Gedanken, was Sie als Ihre Stärken ansehen und wie Sie diese präsentieren, ohne eingebildet und überheblich zu wirken.
Als Stärke muss man kein Alleinstellungsmerkmal präsentieren, sondern authentische Dinge, die zum Job passen und hinter denen man auch steht.

Analytisches Denken“ ist für manche Tätigkeit immens wichtig.
Kreativität“ für manch andere.
Durchsetzungsvermögen, Ausdauer, Einfühlsamkeit – es gibt vieles, mit dem man punkten kann.

Frage: „Warum sollten wir Sie einstellen?
So etwas zählt zu den absoluten Stressfragen. Wenn Sie jetzt ins Grübeln verfallen und nicht antworten können, kommt das gar nicht gut an.
An dieser Stelle könnten Sie darauf verweisen, wie gut Ihre Qualifikationen zu den Anforderungen im Stellenprofil passen.
Welchen Mehrwert Sie mit Ihren Fähigkeiten und Kenntnissen für das Unternehmen bedeuten können – sowohl durch Ihre Persönlichkeit als auch durch Ihre fachlichen Kompetenzen.
Hier haben Sie die Chance, Ihr Selbstbewusstsein zu präsentieren und Ihre Stressresistenz zu beweisen. Denn auf diese und ähnliche Fragen sind Sie ja vorbereitet!

Frage: „Was wissen Sie über unser Unternehmen?
Wer hier nicht antworten kann, hat eigentlich schon fast verloren. Informationen über eine Firma  einzuholen ist in der heutigen Zeit überhaupt kein Problem und sollte zu jeder Vorbereitung für ein Jobinterview gehören. Wenn man sich für einen eventuellen zukünftigen Arbeitgeber interessiert und sich dementsprechend informiert, wird man sich wahrscheinlich im Berufsalltag ähnlich verhalten.

Frage: „Haben Sie Schwächen? Und falls ja – welche?
Jeder Mensch hat Schwächen und völlig verkehrt wäre es, so zu tun, als ob man perfekt wäre.
Genauso falsch wäre es, seine eigenen Unzulänglichkeiten übertrieben darzustellen.
Viel wichtiger ist es, die eine oder andere eigene Schwäche zu kennen und außerdem benennen zu können, was man dagegen tut. Fatal wäre es, wenn Ihre Schwächen Ihre Arbeit gefährden würden. „Ich verschlafe ganz oft!“ Das ist ein Manko, das von keinem Chef auf Dauer geduldet wird.

Frage: „Können Sie mit Kritik umgehen?
Natürlich – das kann bekanntlich jeder……oder? Eben nicht. Aber an dieser Stelle könnte man darstellen, WIE man mit Kritik umgeht.
Dass es auf die Art ankommt, wie die Kritik an den Mann oder an die Frau gebracht wird. Natürlich wird hier niemand sagen, dass er begeistert ist, wenn er kritisiert wird. Eine Möglichkeit wäre es aber, zu signalisieren, dass man konstruktive Kritik durchaus annehmen und umsetzen kann.

Frage: „Wie stellen Sie sich den idealen Chef vor?
Gibt es den idealen Chef überhaupt? Genauso wenig wie den idealen Mitarbeiter! „Ideal“ liegt im Auge des Betrachters und das kann für Jeden etwas anderes sein. Manche Menschen bevorzugen es, wenn der Chef locker und kumpelhaft ist, während andere sich durchaus jemanden nach dem Motto „Hart aber gerecht“ wünschen. Bei solchen Fragen könnte man mit  „Das kommt auf die Situation an“ versuchen, einer konkreten Antwort auszuweichen. Man kann aber diese Gelegenheit ebenso nutzen, um seine eigene Erwartung darzustellen.

Unser Tipp:

Vergessen Sie bitte bei all den Fragen und allen Vorbereitungen nicht, authentisch zu bleiben und denken daran,
dass solch ein Bewerbungsgespräch nicht nur dazu dient, Ihre fachlichen Kompetenzen abzuklären. Denn auch
oder besonders der menschliche Faktor spielt eine große Rolle!

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