Ein Hund zeigt alle seine Zähne, er wedelt mit der Rute, das Fell sträubt sich und er knurrt. Was sagt seine Körpersprache? Genau – dass er sein Gegenüber unter Umständen zum Fressen gern hat.
Sie können also recht genau interpretieren, was er meint, auch wenn Sie seine Sprache nicht wirklich sprechen.
Meinen Hund verstehe ich ohne Worte und er mich. Ziehe ich „meine Lefzen“ hoch und zeige nur ein paar Zähnchen, lächele ich für ihn und er freut sich. Schön, wenn das bei den Menschen genauso wäre.
Immer wieder wird empfohlen, man soll auf die Körpersprache seines Gegenübers achten. Bestimmte Gesten haben bestimmte Bedeutungen. Sitze ich vor einem Bewerber, der den Blickkontakt meidet, die Arme vor dem Oberkörper verschränkt und nur einsilbig antwortet, weiß ich: Das wird nichts mit uns! So gibt es etliche Signale, die man beachten sollte. Vieles kann allerdings auch fehlgedeutet werden.
Was zum Beispiel bedeutet es, wenn eine Personalchefin wie Rumpelstilzchen durchs Büro hüpft, vielleicht nicht ganz jugendfreie Äußerungen von sich gibt und dabei leicht hysterisch lacht? Was würden Sie hier sehen? Freude und Begeisterung? Diese Interpretation ist leicht grenzwertig. Denn dahinter steckt folgende Vorgeschichte:
Ich hatte beschlossen, diesem Arbeitstag entspannt zu begegnen und mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Also mache ich mir zuerst einen leckeren Kaffee, hole mir die von meiner Kollegin selbst gebackenen Kekse und setze mich an meinen Arbeitsplatz. So lässt es sich aushalten! Nur ein ganz winziger Moment der Unaufmerksamkeit ist es wohl gewesen, der dazu führte, dass ich schwungvoll meine Kaffeetasse umkippte.
(Mein Tipp dazu: Das geht besonders gut und hat den größten Effekt, wenn sich in der Kaffeetasse ein langer Löffel befindet. Diesen touchiert man, was der Tasse und dem Inhalt viel größeren Schwung verleiht, als „nur“ einfaches Umkippen.)
Es ist wirklich erstaunlich, welche Unmengen Kaffee in solch eine kleine Tasse passen. Die Pfütze auf meinem Schreibtisch breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus und bewegt sich Richtung Laptop. Um noch mehr Schaden zu vermeiden und weil ich gerade kein Küchentuch zur Hand habe, werfe ich meine Strickjacke auf die Flüssigkeit.
(Nächster Tipp: Wenn Sie so etwas tun, achten Sie bitte darauf, dass Ihre Jacke möglichst dunkel ist. Denn ICH weiß jetzt, dass man Kaffeeflecken kaum aus weißem Stoff entfernen kann!)
Das Desaster nimmt seinen Lauf, denn Flüssigkeiten suchen sich bekanntlich immer irgendeinen Weg. So auch der Kaffee – er tropft jetzt vom Schreibtisch herunter. Genau in meine Handtasche. Bei der Rettung der Tasche stoße ich mir den Zeh, was äußerst schmerzhaft ist. Irgendwo zwischen Lachen und Heulen fluche ich wie ein Rohrspatz, als es an meine Bürotür klopft. „NEIN – draußen bleiben!“ schimpfe ich. Als die Tür trotzdem geöffnet wird, werde ich richtig sauer: „Was genau versteht man bitte an „draußen bleiben“ und „nein“ nicht?“
Erst jetzt wird mir bewusst, dass es mein Chef ist, der im Türrahmen steht. Er ist recht ungehalten. „Was bitte ist denn hier los?“. Nun schaut er sich um und reagiert. Jetzt sind wir wieder beim ursprünglichen Thema, nämlich der Körpersprache.
Er läuft rot an, ihm kommen die Tränen und er gibt merkwürdige Geräusche von sich. Als er sich umdreht, sehe ich, dass seine Schultern zucken und er nuschelt beim Rausgehen: „Sorgen Sie hier für Ordnung!“
Wie interpretiert man das?
Liebe Grüße von Ihrer
Heidi Initiativia
Im Vorstellungsgespräch sollten Sie auf Ihre Körpersprache achten…..Termine zum Jobinterview erhalten Sie durch eine i-Bewerbung mit IPSER.