Immer mehr Schüler drängen in die Hörsäle oder wollen sich auf schulischer Ebene weiterbilden. Immer weniger Jugendliche scheinen sich für eine duale Ausbildung in Betrieben zu interessieren. Das geht aus verschiedenen Meldungen hervor.

Obwohl das neue Ausbildungsjahr in Kürze beginnt, sind in diesem Jahr in Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen noch Ausbildungsstellen zu besetzen, während in Berlin, Hessen und Nordrhein-Westfallen nicht jeder interessierte Jugendliche einen Ausbildungsplatz gefunden hat. Regional übergreifend gibt es aber mehr freie Ausbildungsplätze als Bewerber.

Bundesweit zeichnet sich der Trend ab, dass sich einige Ausbildungsberufe nicht allzu großer Beliebtheit erfreuen und sich somit auch kaum Bewerber finden lassen. Dazu zählen unter anderem das Baugewerbe, diverse Handwerksberufe, die Ausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe und der Bereich der Berufskraftfahrer.
Im Gegensatz dazu sind Ausbildungen als Tierpfleger, in gestalterischen Berufen und in Büro- und Verwaltungsberufen hoch frequentiert.

Es werden derzeit 328 anerkannte duale Ausbildungsberufe in Deutschland angeboten und hier gibt es eine Top 10 bei den Jugendlichen. Dies ergibt sich aus einer Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung basierend auf Berufsabschlüssen per 30. September 2014. Ein Drittel der Bewerber drängen genau in diese Berufe, wobei sich noch einmal Unterschiede bei männlichen und weiblichen Bewerbern zeigen.

Insgesamt auf Platz 1 der Gesamtstatistik und ebenso bei der Berufswahl junger Frauen ist die Ausbildung zum/zur Kaufmann/-frau für Büromanagement inkl. aller Vorgänger wie Bürokaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Bürokauffrau und Fachangestellte/r für Bürokommunikation. Bei den Männern finden wir die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker an der Spitze der Erhebung.
In diesem Teil der Statistik gar nicht zu finden sind zum Beispiel dagegen Ausbildungen im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung.

Wussten Sie schon, dass regelmäßig Ausbildungsberufe neu geregelt oder modernisiert werden? Kennen Sie wirklich alle Ausbildungsberufe? Hier einige, die nicht allzu bekannt sind und neu geregelt wurden:

  • Kerzenhersteller und Wachsbildner/ Kerzenherstellerin und Wachsbildnerin,
  • Bergbautechnologe/ Bergbautechnologin – FR Tiefbautechnik, Tiefbohrtechnik,
  • Textil- und Modenäher/ Textil- und Modenäherin.

Wer einen Ausbildungsplatz sucht und in seinem Wunschberuf nichts findet, sollte sich vielleicht noch einmal informieren und sich ggf. neu orientieren.

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