Von der Doppel- und Dreifachbelastung durch Arbeit und Familie können viele von uns ein Lied singen. In den vergangenen Wochen haben wir hauptsächlich darüber geredet, dass man einen Ausgleich zum (oftmals) stressigen Arbeitsalltag braucht.

Nun gibt es aber auch eine andere Seite. Was, wenn das Arbeitsleben eine Entspannung ist im Gegensatz zum Familien- oder Privatleben? Ja, so etwas gibt es tatsächlich.

Man stelle sich vor, man ist alleinerziehend mit mehreren Kindern. Da geht der Stress bereits in der Frühe los. Eines der Kinder ist krank, ein anderes hat Probleme in der Schule oder befindet sich in einer schwierigen, anstrengenden Phase (z.B. die Pubertät). Mit Kindern muss man direkt nach dem Aufstehen 100 Prozent geben. Je nach Alter des Kindes fallen schon morgens viele Aufgaben an. Frühstück machen, Zähne putzen, Windeln wechseln, anziehen und die Kleinen in die Kita oder die Schule bringen. Da ist man schon das erste Mal geschafft, bevor man überhaupt auf der Arbeit ist. Das betrifft natürlich nicht nur Alleinerziehende, sondern in größerem oder kleineren Maß auch Eltern, die ihr Kinder gemeinsam großziehen.

Nach der Arbeit kann man oft auch nicht entspannen. Das Programm geht weiter: Einkaufen, Spielen, Windeln wechseln, Haushalt und was alles sonst noch anfällt. Fazit: Die Arbeit ist mitunter entspannender als die Freizeit.

Aber was kann man in diesem (umgekehrten) Fall tun?

Zum einen ist es natürlich von großem Vorteil, wenn man Familie und/oder Freunde hat, die einen unterstützen und einem eventuell ab und zu etwas abnehmen können. Es ist wichtig, zu lernen, nach Hilfe zu fragen und diese anzunehmen. Das hat nichts mit Unfähigkeit zu tun, sondern damit, dass auch für Mütter und Väter der Tag nur 24 Stunden hat.

Man muss sich Zeit freischaufeln, egal wie schwierig das sein mag. Viele Eltern tendieren zum Perfektionismus. Die Arbeit wird optimal erledigt, das Heim soll glänzen und ganz nebenbei für die Kinder perfekt sein. Das wird selten funktionieren oder man muss irgendwann eingestehen, dass man selbst auf der Strecke geblieben ist.

Wenn man gestresst ist – egal ob durch die Arbeit oder durch das Privatleben -, dann hat das immer Auswirkungen. Diese können ganz unterschiedlich sein. Angefangen bei schlechter Laune, die andere Menschen abbekommen, die nichts dafür können, bis zu Erschöpfungszuständen, die auch durchaus die Gesundheit beeinträchtigen können. Nur gesunde und ausgeglichene Eltern können auch gute Eltern sein!

Also, egal wo und wie viel Stress ihr habt: Nehmt euch immer etwas Zeit für euch, um zu entspannen und etwas zu tun was EUCH gut tut!

Nächste Woche werden wir Euch etwas zu den Themen Burn- und Boreout erzählen.

Gern könnt ihr uns berichten, ob ihr bereits Erfahrungen mit einem der beiden Themen machen musstet. Wodurch ist das aufgetreten und was habt ihr getan, damit es euch besser geht?