Man könnte fast sagen, dass das sogenannte „Boreout-Syndrom“ das Gegenteil vom Burnout-Syndrom ist. Boreout steht für Langeweile und Unterforderung am Arbeitsplatz. Ähnlich wie beim Burnout ist das Boreout-Syndrom anfangs ein psychisches Problem, welches aber physische (gesundheitliche) Probleme nach sich ziehen kann.

Was ist das Boreout-Syndrom?

Das Boreout-Syndrom tritt vor allem durch ständige Unterforderung im Job auf. Wenn man ständig bzw. nie etwas zu tun hat, fängt man an sich zu langweilen. Natürlich möchte man nicht, dass den Kollegen oder sogar dem Chef auffällt, das man nichts tut (auch wenn es gar nichts zu tun gibt) und so entwickelt man einige Taktiken, um extrem beschäftigt und ausgelastet zu wirken. Dieses permanente Schauspiel strengt natürlich sehr an, kostet immens Energie und belastet die Psyche – denn man fühlt sich wertlos und als Lügner (was man ja irgendwie auch ist).

Ich glaube, jeder Arbeitnehmer kennt es: Wenn man mal ein paar Stunden oder Tage Leerlauf und wenig zu tun hat im Job, genießt man es. Wenn dieser Zustand aber monate- oder sogar jahrelang andauert, kann dieses „Nichtstun“ wirklich krank machen. Man gerät ungewollt in einen Teufelskreis. Man hat nichts zu tun und langweilt sich – täuscht aber vor, man hätte viel zu tun. Wenn man dann doch mal eine Aufgabe bekommt, schiebt man diese entweder vor sich her oder zieht diese eine Aufgabe über mehrere Tage hinweg. Oft schafft man es außerdem nicht mehr, die gestellten Aufgaben qualitativ gut zu erledigen. Dieser Leistungsabfall fällt dem Vorgesetzten oder dem Chef natürlich auf und so kann es passieren, dass man immer weniger Aufgaben bekommt, weil einem nicht mehr viel zugetraut wird.

Oft hat ein Mitarbeiter so viel zu tun, dass er vor lauter Arbeit gar nicht mehr weiß, wo oben und unten ist – währenddessen langweilt sich ein Kollege permanent. Hier ist es hilfreich, wenn man sich austauscht. Eventuell kann man die Aufgaben untereinander aufteilen, sodass jeder etwas zu tun hat – hier sollte man natürlich strikte Anweisungen von Vorgesetzten nicht außer Acht lassen.

Viele Vorgesetzte oder Chefs kennen das Boreout-Syndrom auch gar nicht und wissen nicht, wie belastend es für Betroffene sein kann, permanent nichts zu tun und sich ständig zu langweilen. Hier ist es ratsam, jemanden auf das Problem anzusprechen – optimal ist es, wenn in dem Unternehmen ein Betriebsrat existiert, an den man sich wenden kann.

Wie bei allen Syndromen und/oder Krankheiten gibt es natürlich auch beim Boreout-Syndrom spezielle Symptome. Diese sind unter anderem

  • Erschöpfung nach dem Arbeitstag, obwohl man doch eigentlich gar nichts getan hat
  • Anderen gegenüber vorzuspielen, dass man viel zu tun hat
  • Ein ständiges Gefühl unterfordert zu sein und sich zu langweilen
  • Das Hinausziehen von einer Aufgabe, die man bekommen hat und langsames Arbeiten.

Man sollte das Boreout-Syndrom auf jeden Fall nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wenn Sie befürchten, an diesem Syndrom zu leiden und einige Anzeichen bei sich selber entdeckt haben, sollten Sie umgehend mit einer Vertrauensperson darüber reden oder sich sogar einem Arzt anvertrauen – keine Angst, viele Ärzte sind inzwischen gut darüber informiert und können Ihnen hilfreiche Tipps geben.

Falls das Gespräch mit dem Vorgesetzten oder dem Betriebsrat zu keiner Besserung geführt hat, hilft oft nur noch ein Jobwechsel. Das mag erst einmal sehr beängstigend wirken, verschafft aber Linderung und ein viel besseres Selbstwertgefühl. IPSER hilft Ihnen bei diesem großen Schritt und unterstützt Sie im gesamten Bewerbungsprozess – vom Erstellen Ihrer Bewerbungsunterlagen bis hin zum Versenden Ihrer Bewerbung.