Sie kennen das sicher auch? Wenn man die Stellenanzeigen durchforstet, stößt man auf das eine oder andere interessante Angebot von diversen Arbeitgebern. Bei näherem Hinsehen entdeckt man, dass die gestellten Anforderungen nicht oder nur zum Teil auf das eigene Profil zutreffen. Jetzt hat man die Qual der Wahl. Bewirbt man sich trotzdem, auch wenn man die geforderten Qualifikationen nur zum Teil erfüllt oder verwirft man die Bewerbung für die ausgeschriebene Stelle sofort?
Natürlich sollte man von der Bewerbung auf ein klassisches Stellenangebot absehen, wenn der überwiegende Teil der Anforderungen nicht erfüllt werden kann. Sind es Kleinigkeiten, die man nicht erfüllt, macht eine Bewerbung für den Job durchaus Sinn.
Wann sollte man sich bewerben?
Natürlich weiß man im Vorfeld nicht, wie eng der jeweilige Personalchef die Anforderungen im Stellenprofil gefasst hat.
Ein Beispiel:
Die Firma XY sucht eine Bürokraft, die über
- eine entsprechende Ausbildung
- mehrjährige Berufserfahrung
- sehr gutes Business-Englisch
- sehr gute Kenntnisse in Office-Programmen
verfügen sollte. Hierauf kann man sich nicht mit Schulkenntnissen in Englisch bewerben, die man vor langer Zeit gesammelt hat. Ebenso wenig könnte man sich bei den gewünschten Kenntnissen in den Office-Anwendungen „durchschummeln“. Die „mehrjährige Berufserfahrung“ ist dagegen eine variable Größe und man kann – wenn man sich gut präsentiert – mit einer hohen Lernbereitschaft die fehlenden Erfahrungen ein wenig kompensieren.
Meist kann man davon ausgehen, dass in einem Stellenangebot die erwünschten Qualifikationen in ihrer Wichtigkeit absteigend aufgelistet sind. Finden Sie erst ganz am Ende des Angebots für die vakante Stelle, dass der künftige Arbeitgeber Wert auf Berufserfahrung legt und das auch noch mit den Worten „wünschenswert wäre Berufserfahrung“ umschreibt, ist das etwas, was man bei den Überlegungen einer Bewerbung ein wenig vernachlässigen darf.
Inwieweit das Stellenprofil dem Alltag entspricht, zeigt sich erst nach Arbeitsbeginn. Besonders auf der Management-Ebene klagen Führungskräfte laut einer Studie darüber, dass sich zwischen dem Stellenprofil und den alltäglichen Aufgaben Diskrepanzen ergeben.
Das eigene Stellenprofil
Sicher haben Sie einen Lebenslauf erstellt, aber haben Sie auch ein Qualifikationsprofil angefertigt? Anhand eines solchen Profils können Sie sich zuerst einmal selbst besser einschätzen und so auch dem interessierten Arbeitgeber den Überblick erleichtern.
- Was kann und sollte man erfassen?
- Welche Softskills habe ich?
- Was für Stärken kann ich einbringen?
- Fachliche Qualifikationen, die ich bisher erlangt habe.
- Ausgeübte Tätigkeiten im Detail.
Sie können das Profil in Textform oder tabellarisch erstellen. Zur besseren Übersicht empfehlen wir die Verwendung von Stichpunkten. Wenn Sie zum Beispiel als Software-Entwickler ein Kurzprofil erstellen wollen, geben Sie Ihre Kenntnisse einfach aufgrund Ihrer eigenen Einschätzung in Form von Schulnoten an. Vermeiden Sie aber bitte, die gleichen Angaben im Lebenslauf und im Anschreiben zu machen, das ist kontraproduktiv und langweilt.
Unterschied zur Initiativbewerbung
Bewerben Sie sich initiativ, müssen und können Sie nicht darauf eingehen, ob Ihr Profil zum Stellenprofil passt. Hier werden Sie anhand Ihres Profils zum Bewerbungsgespräch für eine freie oder eine frei werdende Stelle eingeladen.Versuchen Sie es selbst! Die Initiativbewerbung mit IPSER ist sehr erfolgversprechend.