Schüler und Eltern tendieren immer mehr dazu, dass der Nachwuchs statt einer Lehre lieber Abitur macht und anschließend studiert. Die Zahl derer, die sich lieber in einem Betrieb ausbilden lassen und nicht weiter die Schulbank drückt, geht immer weiter zurück. Mittlerweile entschließen sich 57 Prozent der Jugendlichen eines Jahrgangs zum Studium. Oftmals ist das aber nicht eine Entscheidung, die sie selbst aus tiefstem Herzen treffen, sondern der Druck der Eltern, die möchten, dass es ihrem Kind einmal gut geht.

So verwundert es nicht, dass auf dem Weg zum Abi und danach bei etlichen Schülern und Studenten ein Richtungswechsel stattfindet.

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Die beruflichen Aussichten

Akademiker oder nicht, scheint hier die Frage zu sein. Sollte aber nicht die Kardinalfrage sein, welche Fähigkeiten und Neigungen der betreffende Schüler hat? Nicht jeder von uns hat die Gabe, mit Zahlen zu jonglieren und ein dementsprechendes Studium zu beginnen oder sich an eine Werkbank zu stellen, um ein einzigartiges Möbelstück entstehen zu lassen.
Während uns die Pisa-Studie vor rund 15 Jahren  damit konfrontierte, dass das Niveau der Schulbildung zu wünschen übrig lässt und die Kinder nicht genug lernen, geht heute jeder 2. Jugendliche weit über die 10te Klasse hinaus zur Schule und Universität.
Auf der anderen Seite wird befürchtet, dass so mancher traditionelle Handwerksberuf aussterben könnte und es ist bereits Fakt, dass Betriebe keine Auszubildenden mehr finden.

Welcher Beruf und welche Bildung gefragt sein wird, wenn der heutige ABC-Schütze in der Oberstufe ist, lässt sich wohl von niemandem zuverlässig beantworten.

Die Berufsfindungsphase

Welcher Beruf soll es sein? Der Job soll uns mindestens zufriedenstellen, genug Geld einbringen und außerdem die Work-Life-Balance bedienen können.
Kaum ein Beruf bringt uns jeden Tag etwas Neues und hat die Garantie, dass keine Routine einziehen wird. Routine und Alltag lassen sich aber am besten ertragen, wenn man etwas gern tut und hinter der eigenen Tätigkeit steht.
Die Bezahlung erfolgt zweifelsohne nach der Qualifikation und der zu leistenden Arbeit. Wenn Sie jetzt denken, das alles scheint sich ein wenig im Kreis zu drehen, haben Sie recht! Denn es gibt pauschal nicht DEN richtigen Beruf und für den Erfolg und Misserfolg ist man in höchstem Maß selbst verantwortlich.

Tipps für Jugendliche und Eltern

  • Ermitteln Sie die Fähigkeiten und Neigungen nach einer Selbsteinschätzung und der Einschätzung anderer. Welche Stärken und Schwächen hat der/die Jugendliche? Halten Sie all das schriftlich fest, so werden Fehlinterpretationen ausgeschlossen.
  • Praktika sind von unschätzbarem Wert, den dadurch kann ein kleiner Einblick in einen Beruf gewonnen werden. Sei es ein Tag, eine Woche oder ein Monat – auch Berufe, die nicht auf Anhieb in Frage kommen, sollten ausprobiert werden. Eigene Erfahrungen sind nämlich am besten zur Entscheidungsfindung.
  • Nehmen Sie alle Angebote zur Beratung wahr.
  • Die schulische Laufbahn sollte den Zensuren angepasst werden. Warum soll sich ein durchschnittlicher Schüler bis zur 12. Klasse quälen, um dann das Handtuch zu werfen?
  • Wer nach dem Schulabschluss oder dem Abi seine Richtung noch nicht kennt, kann sich in einem FSJ oder beim BfD ausprobieren und beweisen.

Der Balanceakt zwischen Leistung, Druck, Eignung und auch finanziellen Erwägungen ist groß – das kann fast jeder Schüler und jeder Elternteil bestätigen. Suchen Sie den richtigen Weg und denken daran: Ihren Beruf haben Sie meist ein Leben lang!
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Welche Erfahrungen haben Sie bei der Berufsfindung gemacht? Erzählen Sie uns in unserer Kommentarfunktion darüber!