Ganz kurz und simpel gesagt, „Work-Life-Balance“ bezeichnet den Zustand, in dem sich Arbeit und (Privat)leben im Gleichgewicht befinden.  Visuell kann man sich eine Waage vorstellen, bei der sich beide Seiten auf gleicher Höhe befinden.

Wie genau dieses Gleichgewicht aussieht, kann man nicht allgemein definieren, denn es ist für jeden genauso individuell wie wir alle es sind. Außerdem spielen das Alter, die Lebensumstände  und die eigene Einstellung wichtige Rollen bei dieser Balance.

Nehmen wir zwei Beispiele, wie unterschiedlich diese Waage ausbalanciert sein kann.

Stellen Sie sich eine junge Mutter vor, die allein erziehend mit zwei Kindern ist, ganztags  in einem ungeliebten Job arbeitet und ständig unter der Herausforderung steht, alles unter einen Hut zu bringen. Hier wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein hohes Ungleichgewicht zwischen Privatem und der Arbeit herrschen, was unter Umständen zu Erkrankungen wie Depressionen oder einem Burn-Out führen kann.

Dann hätten wir den Angestellten in mittleren Jahren, der sich in einer gesicherten Position befindet, seinen Beruf liebt und es sich zuhause richtig gut gehen läßt. In der Freizeit kann er sich mit Freunden treffen, seinen Hobbys nachgehen und ein wenig Sport treiben. Kurzum – er ist höchst zufrieden mit seinem Beruf und seinem Leben.

Viele Unternehmen haben erkannt, dass eine solche Unausgewogenheit wie in unserem ersten Beispiel sich auf die Arbeitsleistung niederschlägt und sie bieten ihren Mitarbeitern Unterstützung an. Hier sind unter anderem Kurse zur Stressbewältigung denkbar, eine individuelle Arbeitszeitgestaltung,  Hilfe bei  Bewältigung privater Situationen (z. B Kinderbetreuungsplätze) und natürlich Kommunikation mit den Mitarbeitern.

Als Arbeitnehmer kann und muss man selbst auch viel dazu beitragen, die eigene Gesundheit zu erhalten. Sport ist ein gutes Stressbewältigungsmittel und lässt sich fast immer und überall unterbringen. Man sollte das eigene Zeitmanagement überdenken, vielleicht einmal aufzeichnen, wie man seine Zeit verbringt und das eine oder andere ändern. Niemand muss immer und überall erreichbar sein und zu allem „Ja“ sagen.

Am besten handelt man präventiv, bevor es zu Auswirkungen im Berufs- und Privatleben kommt. Und: Solange man in seinem persönlichen Mix aus Arbeit und Privatleben zufrieden ist, muss man sich nicht an den Maßstäben anderer Menschen orientieren.

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