Rund 800 Milliarden Euro wurden in Deutschland im Jahr 2014 allein für die Ausgaben im Bereich der Sozialleistungen und Arbeitslosigkeit aufgewendet. 400 Milliarden Euro fallen für Transferleistungen an.
Wenn man ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ einführen würde, könnten die Leistungen daraus aus dem Abbau der oben genannten Kosten  finanziert werden. Das ist zunächst eine These von Befürwortern dieses Grundeinkommens.

Was ist dieses bedingungslose Grundeinkommen eigentlich? Die Idee dazu ist, dass jeder ohne einzelne Prüfungen monatlich ein bestimmtes Einkommen in einer bestimmten Höhe erhält, unabhängig davon ob er arbeiten geht oder nicht. Dazu muss keine Bedürftigkeit vorliegen und der Einzelfall wird nicht überprüft, Sozialleistungen wie Kindergeld, Arbeitslosengeld, Wohngeld etc. entfallen im Gegenzug. Das Grundeinkommen wäre steuer- und abgabenfrei. Rentner und Minderjährige sollen es anteilig erhalten.

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Während zum Beispiel in den Niederlanden bereits eine Testphase dazu stattfindet, in Finnland wohl ein entsprechendes Pilotprojekt spruchreif ist, wird in der Schweiz in diesem Sommer darüber abgestimmt und in anderen Ländern kontrovers diskutiert.

Bleiben wir kurz in Finnland. Pressemeldungen zufolge könnten dort 10.000 Personen an dem Projekt teilnehmen, deren Grundeinkommen dann wohl bei 800 Euro liegen würde. Der Start dieses Experimentes, dessen Eckdaten noch nicht wirklich feststehen, soll im nächsten Jahr sein.

In den Niederlanden wurde eine Gruppe von 300 Sozialhilfeempfängern für eine Studie ausgewählt. Ein Teil davon erhält das bedingungslose Grundeinkommen, eine zweite Gruppe bekommt nach wie zuvor Sozialhilfe und eine weitere Gruppe soll neben den bisherigen Leistungen Zuwendungen für eigene Anstrengungen erhalten.

Bei den Schweizern wird in diesem Jahr über das bedingungslose Grundeinkommen abgestimmt werden. Umfragen zufolge würde wohl dort die Mehrheit der Bürger trotz eines angedachten Grundeinkommens von 2.500 Franken arbeiten gehen. (Das wäre etwas weniger als die Hälfte des Durchschnittsverdienstes in der Schweiz.)
Weniger bzw. kürzer arbeiten würde dann gern mehr als die Hälfte, auch um mehr Zeit für die Familie und/oder ihre Weiterbildung zu haben.

Um beruflich etwas kürzer zu treten, kann man eine Teilzeittätigkeit und eine Tätigkeit im Home-Office wahrnehmen.